Feste dritte Zähne an einem Tag – wir erklären die Unterschiede zwischen den modernen Komplettlösungen.
All-on-4 vs. All-on-6: Welches Konzept passt zu Ihnen?
„Feste dritte Zähne an einem Tag“ – sowohl das All-on-4- als auch das All-on-6-Konzept bieten eine Vollsanierung eines Kiefers mit festsitzendem Zahnersatz, der oft noch am gleichen Tag versorgt werden kann. Doch es gibt wichtige Unterschiede im Verfahren, in den Voraussetzungen und in den Kosten. Dieser Beitrag erklärt Ihnen die wesentlichen Aspekte, damit Sie gemeinsam mit Ihrer Klinik eine informierte Entscheidung treffen können.
Was sind All-on-4 und All-on-6?
Beim All-on-4-Konzept werden pro Kiefer vier Implantate gesetzt, auf denen eine Brücke mit meist 10–14 Zähnen befestigt wird. Beim All-on-6-Konzept kommen sechs Implantate pro Kiefer zur Anwendung, mit entsprechend größerer Stützfläche für den Zahnersatz.
Gemeinsamkeiten
- Beide Verfahren ersetzen einen kompletten Kiefer mit festsitzendem Zahnersatz anstelle einer herausnehmbaren Prothese.
- Schnelle Belastung („Sofortversorgung“) ist häufig möglich – z. B. ein fester Zahnersatz am Tag der Implantation.
- Beide Verfahren setzen voraus, dass die Knochen- und Gewebesituation ausreichend ist bzw. vorgängig ggf. aufgebaut wird.
Unterschiede im Überblick
| Kriterium | All-on-4 | All-on-6 |
|---|---|---|
| Anzahl Implantate | 4 pro Kiefer | 6 pro Kiefer |
| Stabilität & Verteilung | Sehr gute Stabilität, etwas weniger Verteilung | Höhere Stabilität durch mehr Implantate |
| Knochenbedarf | Geringerer Bedarf, weniger häufig Knochenaufbau | Kann höheren Knochenbedarf haben oder mehr Aufbau erfordern |
| Aufwand & Kosten | Weniger Implantate → tendenziell kürzerer Eingriff und geringere Kosten | Mehr Implantate → längerer Eingriff, höhere Kosten |
| Geeignet für Patientinnen/Patienten mit | Eingeschränkter Knochenlage, gewünschter schnellerer Lösung | Guter Knochenlage, hoher Anspruch an Langlebigkeit |
Welche Faktoren entscheiden, welches Konzept sinnvoll ist?
- Knochen- und Gewebesituation: Menge und Qualität des Kieferknochens, Nähe zu anatomischen Strukturen wie Nerven oder Kieferhöhle.
- Patientenprofil: Alter, allgemeiner Gesundheitszustand, Zahn- und Knochenstatus, Belastung durch Kauen oder Angst vor aufwändigen Eingriffen.
- Zukunftsperspektive: Wie wichtig ist maximale Langzeitstabilität? Wie hoch sind die physischen Anforderungen an den Zahnersatz?
- Budget & Kostenplanung: Wie hoch ist Ihr verfügbares Budget, welche Eigenanteile sind realistisch? Kosten sollten transparent sein.
- Service & Nachsorge: Insbesondere bei Behandlung im Ausland: Wie ist die Nachsorge organisiert, wie unkompliziert ist die Rückkehr oder Kontrolle?
Was sollten Sie wissen — Hinweise für Ihre Entscheidung
Wenn Sie über beide Konzepte nachdenken, beachten Sie folgende Punkte:
- Lassen Sie sich zeigen, welches Implantatsystem verwendet wird – Hersteller, Material, Erfahrungen der Klinik.
- Verstehen Sie den Ablauf: Planung (z. B. 3D-Bildgebung), Implantation, Einheilung, Provisorium, Zahnersatz, Nachsorge.
- Fragen Sie gezielt nach möglichen Zusatzkosten: Knochenaufbau, Sinuslift, längerer Aufenthalt, Reisekosten bei Auslandbehandlung.
- Informieren Sie sich über die Nachsorge-Organisation – insbesondere wichtig bei einer Behandlung im Ausland mit Rückreise.
- Stellen Sie sicher, dass Sie realistische Kostenrahmen genannt bekommen und die Klinik transparente Informationen liefert.
Fazit
Beide Lösungen – All-on-4 und All-on-6 – sind ausgezeichnete Verfahren zur Wiederherstellung eines zahnlosen oder nahezu zahnlosen Kiefers mit festsitzendem Zahnersatz. Welche Variante für Sie optimal ist, hängt von Ihrer individuellen anatomischen Situation, Ihren Ansprüchen an Dauerhaftigkeit und Ihrem Budget ab. Ein qualifiziertes Beratungsgespräch hilft, das passende Konzept zu wählen.
Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine persönliche zahnärztliche Beratung. Bitte lassen Sie Ihre individuelle Situation durch eine Fachklinik prüfen.